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Ergebnisse im Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur vorgestellt

Um zu erarbeiten, welche Aspekte für eine zukunftsfähige Wasserstoffinfrastrukturplanung in Baden-Württemberg entscheidend sind, hat das Umweltministerium den Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur ins Leben gerufen. Nachdem in drei Workshops die Themen Angebot, Bedarf und Erzeugung von Wasserstoff eingehend beleuchtet wurden, liegen nun die Ergebnisse vor.

Raumaufnahme von Hinten, in dem Teilnehmer:innen in Reihen sitzen und dem Vortrag folgen.
Die nun vorgestellten Ergebnisse des Fachdialogs Wasserstoffinfrastruktur wurden im Rahmen einer Workshopreihe erarbeitet.
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Im Frühjahr 2023 hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg den Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur gestartet. Damit sollte die Grundlage für ein strategisch abgestimmtes Vorgehen zur Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur in Baden-Württemberg geschaffen werden. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg hat die gemeinsam mit den rund 70 beteiligten Stakeholdern erarbeiteten Ergebnisse nun ausgewertet und in einem Papier zusammengefasst. Hieraus geht klar hervor: Um als Technologie- und Industriestandort weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es für Baden-Württemberg entscheidend sicherzustellen, dass Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Kommunen schnellstmöglich Zugang zu grünem Wasserstoff erhalten.

 

Ausgangsfrage Wasserstoffangebot im Land

Beim ersten Workshop im Rahmen des Fachdialogs standen die Fragen im Fokus: Wie viel Wasserstoff und/oder Derivate stehen wann und zu welchen Kosten zur Verfügung? Was wird nachgefragt? Was bedeutet das für den Ausbau der Infrastruktur und welche Hemmnisse sind dafür zu überwinden? Für die Transportoptionen von Wasserstoff und die Ausbaupläne von Fernleitungs- und Verteilnetzbetreibern konnte analysiert werden, dass in Baden-Württemberg ab 2030 erste Wasserstofflieferungen über das Fernleitungsnetz möglich sind. Dies gilt jedoch zunächst nur in vereinzelte Regionen. Beim Ausbau der Infrastruktur sollte eine integrierte Strategie verfolgt werden, um den Kundenanforderungen hinsichtlich der Versorgungsicherheit in der Markthochlaufphase gerecht werden zu können. Dabei werden dezentrale Wasserstofferzeugungseinheiten mit der Wasserstofflieferung über das Netz kombiniert.

 

Wasserstoffbedarf ist entscheidend

Die mangelnde Kenntnis des tatsächlichen H2-Bedarfs, insbesondere von kleinen und mittelständischen Unternehmen und Instutionen, stellt eine große Herausforderung für eine adäquate Infrastrukturplanung dar. Als Folge stand im zweiten Workshop der aktuelle und zukünftige Wasserstoffbedarf Baden-Württembergs im Mittelpunkt. Um Klarheit bezüglich des Wasserstoffbedarfs zu erhalten, gerade auch mit Blick auf die Infrastrukturentwicklung, sollte die geplante Wasserstoffbedarfsabfrage ein breites Unternehmensspektrum adressieren und möglichst alle betroffenen Branchen umfassen. Dies wird bereits im Rahmen der aktuellen Wasserstoffbedarfsabfrage umgesetzt.

 

Vor-Ort-Konzepte als Ergänzung

In einem dritten Schritt wurden ergänzend zu den Themen Angebot, Verteilung und Bedarf von Wasserstoff betrachtet, welche Elemente neben dem Fernleitungsnetz selbst relevant für die nachfragegerechte Wasserstoffversorgung sind. Für die Infrastrukturplanung in Baden-Württemberg sind einerseits Eigenversorgungskonzepte mit Vor-Ort-Wasserstofferzeugung via Elektrolyse von Bedeutung. Desweiteren können diese zu regionalen H2-Hubs weiterentwickelt oder gleich als solche geplant werden, wenn es die lokale Abnahmesituation erlaubt. Solche Vor-Ort-Konzepte stellen nicht nur für die kurze Frist bis 2030, sondern auch dauerhaft eine wichtige Wasserstoffversorgungsoption dar. Dabei stehen sie nicht in Konkurrenz zur Belieferung von Großabnehmern von grünem Wasserstoff per Pipeline, sondern ergänzen das Infrastrukturkonzept. Dezentrale Erzeugungseinheiten können gerade für Tankstellen auch dauerhaft die wirtschaftlichste Alternative darstellen.

 

Strategischer Prozess für zukunftsfeste Planung

Der Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur ging aus den Empfehlungen des Wasserstoff-Beirats Baden-Württemberg und den Ergebnissen des Ersten Spitzengesprächs Wasserstoffinfrastruktur im Dezember 2022 hervor. Dabei legte der Wasserstoff-Beirat einen 7-Punkte-Plan zur Fortschreibung der Wasserstoff-Roadmap des Landes vor. Eine zentrale Empfehlung war dabei, möglichst rasch die effiziente und nachfrageorientierte Wasserstoffinfrastrukturplanung in Baden-Württemberg voranzutreiben. Mit dem Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur wurde hierfür der Grundstein gelegt. Die Ergebnisse wurden im Rahmen des Zweiten Spitzengesprächs Wasserstoffinfrastruktur am 30. Juni 2023 vorgestellt. Der Fachdialog Wasserstoffinfrastruktur soll laut Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, fortgeführt werden.

 

Quelle: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg

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