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Klimaschutz und Wertschöpfung durch Wasserstoff (KWH2)

Das Förderprogramm KWH2 ist ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der Wasserstoff-Roadmap BW und stärkt marktbezogene Investitionsmaßnahmen. Nach der Ausschreibung im April 2022 wurden acht Wasserstoff-Projekte ausgewählt, die bis 2025 finanziell unterstützt werden. Im Fokus stehen Pilotvorhaben zum Aufbau einer Wasserstoffwertschöpfungskette, Entwicklungsprojekte für neue Technologien und industrielle Anwendungen.

Wasserstoff-Strategie in der Praxis

Baden-Württembergische Unternehmen sind an verschiedenen KWH2-Projekten beteiligt. Im Fokus der Förderung stehen Hersteller, Ausrüster, Zulieferer und Anbieter, die Pilot- oder Demonstrationsvorhaben mit grünem Wasserstoff umsetzen. Neben neuen Lösungen für eine zukunftsfähige Infrastruktur für Wasserstoff, über die Speicherung und den Transport, werden auch innovative Konzepte zur Umstellung industrieller Prozesse gefördert. Im April 2022 wurde der dazugehörige Förderaufruf im KWH2-Programm veröffentlicht.

 

Gegenstand der Förderung

Zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und der Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft werden folgende Vorhaben unterstützt:

  • Pilot- und Demonstrationsvorhaben, die in einem Gesamtkontext die Wertschöpfungskette Wasserstofferzeugung, -speicherung und -transport sowie die Nutzung von Wasserstoff in sogenannten Insellösungen miteinander verknüpfen
  • Entwicklung und Weiterentwicklung von Produktionstechnologien für die System‑, Komponenten- und Bauteilherstellung oder die Weiterentwicklung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien
  • Pilotprojekte, die bevorzugt grünen Wasserstoff in industriellen Anwendungen in den Fokus nehmen

Im ersten Themenfeld werden Projektvorhaben gefördert, die sich mit der Erzeugung, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff vor Ort beschäftigen. Dies deckt Projekte mit unterschiedlichen Anwendungsformen und Größenordnungen ab. Gefördert werden der Aufbau von Wasserstofferzeugungs-, Speicher‑, Transport- und Betankungsanlagen sowie deren Entwicklung und Weiterentwicklung, zum Beispiel in H2-Hubs oder Wasserstoffinseln. Der Fokus liegt auf innovativen und kreativen Lösungsansätzen sowie an einem direkten örtlichen Zusammenhang mit aufeinander abgestimmten Konzepten und Geschäftsmodellen.

 

Im zweiten Themenfeld steht die Umstellung industrieller Produktionsprozesse auf den Einsatz von grünem Wasserstoff im Fokus. Gefördert werden Projekte, die konventionelle Prozesse in der industriellen Fertigung durch die stoffliche Nutzung von Wasserstoff auf eine klimaneutrale Produktion umstellen. Aber auch Vorhaben zur Entwicklung und Demonstration neuer Prozesswege in der Industrie, unter Nutzung von vorwiegend grünem Wasserstoff, sind förderfähig.

 

Acht Wasserstoff-Projekte erhalten KWH2-Förderung

Für die Förderung der ausgewählten acht Projekte stellt das Land 17 Millionen Euro an finanziellen Mitteln bereit. Die folgenden acht Projekte werden durch das Förderprogramm KWH2 unterstützt:

 

KontiMEA

Durch die Projektpartner Chiron Group SE und das Karlsruher Institut für Technologie soll ein Anlagenkonzept erarbeitet werden. Basis ist ein bestehendes Konzept für die Batteriezellfertigung, welches auf die Brennstoffzellenfertigung übertragen und angepasst wird. Im Mittelpunkt steht die Reduktion der Herstellungsdauer für die Membran-Elektroden-Einheit (MEA), wobei die Effizienz der Nutzung der Kernmaterialien sowie möglichst geringe Kosten maßgeblich beachtet werden.

 

H2iPortKAMod

Das Ziel ist, ein Modell zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur am Karlsruher Rheinhafen zuentwickeln, das die örtlichen Gegebenheiten sowie Be­dürfnisse der dort relevanten ansässigen Unternehmen und Stakeholder berück­sichtigt. Hierzu zählen beispieksweise der Karlsruher Hafen GmbH, die Technologieregion Karlsruhe und die Hochschule Karlsruhe. Dabei legt das Projekt einen besonderen Wert auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse und die Einbindung weiterer Akteure.

 

AWVision23

Die August Weckermann KG strebt den Aufbau einer klimaneutralen und energieautarken Produktion an. DasLeuchtturmpro­jekt soll darstellen, wie mit vorhandenen Mitteln eine größtenteils autarke, grüne und dezentrale Energieversorgung mit Hilfe von grünem Wasserstoff in einer ländlichen Region wie dem Hochschwarzwald möglich ist.

 

H2DNA

Bei diesem Projekt der bnNETZE GmbH ist der Bau einer Wasserstoffleitung geplant. Diese soll das Rückgrat einer zukünftigen Wasserstoffversorgung ent­lang des Hochrheins bilden und diskriminierungsfrei für die unterschiedlichen Produzenten und Abnehmer zugänglich sein.

 

Hyteck

Die FISCHER Weilheim Verwaltungs-GmbH und GP Joule verfolgen gemeinsam den Aufbau einer grünen Wasserstoffproduktion für Industrie und Mobili­tätsanwendungen in Weilheim an der Teck. Um eine Wasserstofftankstelle sowie Industriekunden mit grünem Wasserstoff zu versorgen, ist eine Elektrolyse­anlage einschließlich Befüllstation mit einer Leistung von vier Megawatt geplant. Die mobilen Speicher-Container sollen produzierten Wasserstoff aus Elektrolyseanlagen mit einer Leistung von insgesamt acht Megawatt fassen.

 

H2TKEI

Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH (ASF GmbH) plant in ihrem Projekt den Bau eines Elektrolyseurs zur Versorgung einer Wasserstoff­tankstelle, mit der vorwiegend die unternehmenseigene Fahrzeugflotte mit grünem Wasserstoff betrieben werden soll.

 

H2Infrastruktur

Das Projekt umfasst die Produktion von grünem Wasserstoff mittels innovativer PEM-Elektrolyse einschließlich Infrastruktur und die Errichtung von Prüfständen, die spezifisch für die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen auf Wasserstoff­basis konzipiert und adaptiert werden. Vor diesem Hintergrund plant die Rolls-Royce Solutions GmbH den sukzessiven Ausbau von Wasserstoff-Erzeugungs­kapazitäten von bis zu 7,6 Megawatt, um ausreichend grünen Wasserstoff für Versuche im Rahmen des Entwicklungsprozesses der Wasserstoffantriebstech­nik bereitstellen zu können.

 

H2GreenForge

In diesem Projekt soll ein erster Schritt zur Umstellung von Erdgas auf Wasser­stoff im Bereich des Freiformschmiedens geleistet werden. Ziel ist es, bei der Rosswag GmbH eine skalierbare dezentrale Wasserstoffversorgung zur Ofenbefeuerung und Wasserstoffbereitstellung im Technikumsmaßstab zu ent­wickeln und aufzubauen. Die begleitende Forschung übernehmen die Hoch­schule Karlsruhe und das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT.  Parallel zur Modellierung der Prozesskette, die auch im Zusammenhang mit einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auf die Gesamtfirma skaliert wird, soll die Technikumsstrecke aufgebaut und Wasserstofferzeugung in Betrieb genommen werden.

 

 

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