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Länderdialog Wasserstoff Baden-Württemberg - Bayern

Beim ersten "Länderdialog Wasserstoff Baden-Württemberg - Bayern" stand die Frage im Fokus, wie die Wasserstoffbedarfe in beiden Bundesländern gedeckt werden können. Organisiert wurde das länderübergreifende Diskussionsforum von der Plattform H2BW und dem Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B).

Die Ministerialdirigentin und der Ministerialdirigent der für Wasserstoff zuständigen Ministerien in Baden-Württemberg und Bayern posieren mit den Moderatoren der Veranstaltung auf dem blauen Wasserstoffsofa.
V.l.n.r. Stefan Dürr (H2.B), Dr. Fabian Pfaffenberger (H2.B.), Prof. Frank Messerer (Ministerialdirigent Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie), Dr. Manuel C. Schaloske (Plattform H2BW), Sibylle Hepting-Hug (Ministerialdirigentin Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg) und Dr. Jan Stefan Roell (Präsident der IHK Ulm).
© IHK Ulm/Armin Buhl

Im Zuge des Länderdialogs Wasserstoff Baden-Württemberg – Bayern“ am 27. Juni 2022 in Ulm wurde die wesentliche Frage diskutiert, wie beide süddeutschen Bundesländer ihre Wasserstoff-Bedarfe in Zukunft decken können. Bei der Veranstaltung im Rahmen der Woche des Wasserstoffs Süd wurden gemeinsame Kerninteressen und Ziele hervorgehoben und Ansätze zur Kooperation zwischen der Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg und Bayern ermittelt. Das länderübergreifende Diskussionsforum haben die Plattform H2BW und das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) organisiert.

 

Anschluss an Verteilernetze zentral

Für Bayern und Baden-Württemberg als wirtschaftsstarke Flächenländer mit energieintensiven Industrien ist eine sichere und bezahlbare Energieversorgung wichtig. Wasserstoff wird künftig eine wesentliche Rolle bei der Sicherstellung und Diversifizierung der Energieversorgung spielen. Beim Länderdialog wurden daher neben der Notwendigkeit eines schnellen Anschlusses Süddeutschlands an Pipelines auch andere Möglichkeiten der kurz- bis mittelfristigen Wasserstoffversorgung diskutiert.

 

Versorgung braucht länderübergreifende Kooperation

Eingangs gaben Vertreter:innen beider Bundesländer aus den für Wasserstoff zuständigen Ministerien Einblicke in die jeweiligen Landesstrategien und laufende Wasserstoffprojekte. Ergänzend dazu stellten Unternehmen aus Baden-Württemberg und Bayern ihre Aktivitäten zur Unterstützung dieser Wasserstoffstrategien vor. Es herrschte Konsens in Bezug auf die Wichtigkeit der länderübergreifenden Kooperation hinsichtlich Energie- und Wasserstoffimporten. Zudem wurden Chancen aufgrund ähnlicher wirtschaftlicher Strukturen mit starken Technologie-Unternehmen im Anlagen- und Maschinenbau erkannt.

Ministerialdirigentin Sibylle Hepting-Hug (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg) verwies zudem auf die ambitionierten Klimaziele in Baden-Württemberg und die Rolle von Wasserstoff. Ministerialdirigent Prof. Frank Messerer (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie) betonte, dass jetzt Pragmatismus von Politik und Industrie erwartet werde.

 

Pragmatismus beim Markthochlauf gefordert

Bei der abschließenden Paneldiskussion und in den Networking-Pausen diskutierten ca. 70 Fachleute und interessierte Personen mit allen Vortragenden aus dem Netzwerk der Plattform H2BW und den Partnern des Wasserstoffbündnis Bayern. Wesentliche Forderungen seitens der Vertreter:innen der Wirtschaft waren insbesondere mehr Pragmatismus sowie der Abbau bürokratischer Hürden. Die große Bedeutung des zeitnahen Anschlusses beider Bundesländer an das European Hydrogen Backbone wurden ebenfalls betont.

 

Weitere Statements

Statement Thekla Walker, MdL (Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg):
„Wasserstoff wird eine wichtige Rolle für eine klimafreundliche Energieversorgung einnehmen. Er bietet große Chancen, unsere Wirtschaft erfolgreich in eine gedeihliche Zukunft möglichst ohne fossile Energieträger zu führen. Wir brauchen dafür regionale Umsetzungskonzepte und Kooperationen. Baden-Württemberg und Bayern haben als wichtige innovative Industrieregionen sehr gute Voraussetzungen für eine technologische Zusammenarbeit. Beide Länder fordern zudem den notwendigen Ausbau der Infrastruktur und den rechtzeitigen Anschluss an ein Wasserstoffnetz. Diese Gemeinsamkeiten und Kooperationsmöglichkeiten gilt es auszuloten und zu nutzen.“

Statement Hubert Aiwanger (Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie):
„Die Entwicklung der letzten Tage und Wochen hat ganz deutlich gezeigt: Wasserstoff muss Erdgas als Energieträger ablösen. Deutschland darf hier keine Zeit verlieren. Je schneller die Wasserstoffwirtschaft in Bayern und Baden-Württemberg aufgebaut wird, desto besser ist es für den gesamten süddeutschen Raum. Insbesondere Wirtschaft und Industrie haben diesbezüglich klare Erwartungen an die Politik. Es ist deshalb dringend notwendig, dass unsere beiden Bundesländer an das deutsche und europäische Wasserstoffnetz angeschlossen werden. Mit dem Länderdialog Wasserstoff Baden-Württemberg und Bayern haben wir das richtige Forum, um diese Weichenstellung für die Zukunft gemeinsam zu besprechen und Lösungen zu finden.“

 

Quelle: H2.B

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