Um ihre Kräfte zu bündeln und gemeinsam Süddeutschland als Technologiestandort für Wasserstoff weiter zu stärken, streben Baden-Württemberg und Bayern die Gründung einer Wasserstoffallianz an. Beiderseits gilt insbesondere grüner Wasserstoff als Energieträger der Zukunft.
Baden-Württemberg und Bayern wollen beimThema Wasserstoff enger zusammenarbeiten. Mit der Grünudng einer gemeinsamen Wasserstoffallianz soll die Vernetzung zwischen den beiden südlichen Bundesländern gestärkt werden. So sollen Baden-Württemberg und Bayern auf nationaler wie internationaler Ebene eine Vorreiterrolle im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie einnehmen.
Am 29. August kamen Winfried Kretschmann, Ministerpräsident Baden-Württembergs und der bayrische Ministerpräsident Dr. Markus Söder in Ulm zusammen. Am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gab Vorstand Professor Markus Hölzle Einblicke in die lokale Wasserstoff- und Brennstoffzellenforschung. Bei der anschließenden Pressekonferenz betonten beide Ministerpräsidenten die Bedeutung von grünem Wasserstoff.
Mit der nun beschlossenen Wasserstoffallianz wollen Bayern und Baden-Württemberg unter anderem gemeinsame Projekte im Bereich Produkt- und Fertigungstechnologien für Elektrolyseur-Komponenten voranbringen. Fast alle wichtigen Produzenten von Brennstoffzellen und deren Komponenten liegen im süddeutschen Raum, weshalb die beiden Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern hierbei eine zentrale Rolle spielen. Insbesondere die Herstellung von Brennstoffzellensystemen fügt sich ideal in die mittelständische und durch das Automobil geprägte Industrie in den beiden Bundesländern ein. Damit bietet sich eine ideale Perspektive für die Zeit nach dem Verbrennungsmotor.
Darüber hinaus streben die Länder eine engere Zusammenarbeit zwischen der Plattform H2BW und dem Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) – den beiden Netzwerkinitiativen der landeseigenen Wasserstoffaktivitäten – an. Der Grundstein hierfür wurde bereits im Rahmen der diesjährigen Woche des Wasserstoffs Süd (WDWS) beim gemeinsamen Länderdialog Wasserstoff gelegt. Auch der weitere Auf- und Ausbau gemeinsamer Industriekooperationen und eine vertiefte Zusammenarbeit in der Planung eines überregionalen Wasserstofftankstellennetzes werden geprüft.
Beide Ministerpräsidenten fordern den schnellen Aufbau eines nationalen und europäischen Wassersstoffnetzes sowie einen raschen und prioritären Anschluss von Industriestandorten wie Baden-Württemberg und Bayern bis spätestens 2030. Dabei dürfe man sich aber nicht nur auf einen direkten Anschluss aus dem Norden verlassen, sondern es sollten dringend auch neue und vor allem direkte Leitungskapazitäten aus dem Süden – zum Beispiel Italien – nach Baden-Württemberg und Bayern in die Netzplanung aufgenommen werden. Außerdem sei es notwendig, die Bezugsquellen und Transportwege zu diversifizieren, um eine hohe Resilienz der Wirtschaft und der Energieversorgung zu erreichen.
Neben seiner Vorstandstätigkeit am ZSW steht Professor Markus Hölzle auch einem Gremium vor und hält den Posten als Vorsitzender des Beirats Wasserstoff-Roadmap BW inne. Das baden-württembergische Expertengremium berät die Landesregierung in der Umsetzung der Wasserstoff-Roadmap BW, indem es Empfehlungen zur effektiven Gestaltung von Maßnahmen erarbeitet. Die Plattform H2BW koordiniert die regelmäßigen Beiratssitzungen.
Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg, Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)