Mit H2Stahl geht ein weiteres Reallabor der Energiewende an den Start. Am größten europäischen Stahlstandort in Duisburg wird im Rahmen des Projektes der Einsatz von Wasserstoff in der Stahlproduktion erprobt.
Um CO2-Emissionen zu reduzieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten wird im Rahmen des Projekts H2Stahl der Einsatz von Wasserstoff in der Stahlprodukion erprobt. Das Projekt ist Teil der Fördermaßnahme Reallabore der Energiewende. Ziel ist es, in den kommenden fünf Jahren Wasserstoff bei der Herstellung von Roheisen im Hochofen einzusetzen. So sollen mittelfristig die CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent reduziert werden. Auch will das Konsortium an weiteren Tests arbeiten, um künftig auch eine vollständig CO2-freie Stahlproduktion zu ermöglichen. Seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) wird das Reallabor der Energiewende mit rund 37 Millionen Euro gefördert.
Am Projekt am Standort Duisburg beteiligen sich die Konsortialpartner thysenkrupp Steel Europe AG, AIR LIQUIDE Deutschland GmbH sowie die VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH. Konkret soll im laufenden Betrieb erprobt werden, wie Wasserstoff Kohle als Reduktionsmittel bei der Roheisenherstellung im Hochofen ersetzen kann. Zugleich wird angestrebt, die Direktreduktion als Alternativtechnologie zum Hochofen demonstrieren zu können. Um die Verfügbarkeit von ausreichenden Mengen an Wasserstoff sicherzustellen, baut das H2Stahl-Konsortium die Pipeline-Infrastruktur vor Ort aus.
In Baden-Württemberg zählt die Power-to-Gas-Anlage in Grenzach-Wyhlen zu den Gewinnern des Ideenwettbewerbs "Reallabore der Energiewende". Seit Januar 2021 werden im Rahmen von H2-Wyhlen die Verknüpfung verschiedener Sektoren und Anwendungsfelder für Wasserstoff erprobt. Dabei steht auch die Anwendung der Nebenprodukte der Wasserstofferzeugung im Fokus des Projektes, unter anderem wird die bei der Wasserstoff-Erezugung entstehende Abwärme zur Beheizung angrenzender Wohnquartiere genutzt.
Die Reallabore der Energiewende sind eine Fördermaßnahme des BMWi im 7. Energieforschungsprogramm. Gefördert werden Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die neue Technologien und Lösungen für die Energiewende erarbeiten und unter realen Bedingungen im industriellen Maßstab, also in der Praxis erproben.
Quelle: BMWi / Foto thyssenkrupp Steel Europe