Den Einsatz von Wasserstoff im bestehenden Gasnetz untersucht Netze BW im Rahmen eines Leuchtturmprojektes. Im NETZlabor Wasserstoff-Insel Öhringen wird die Betriebsstelle mit einem Wasserstoff-Erdgas-Gemisch versorgt. Von anfänglich 10 Prozent soll der Wasserstoff-Anteil schrittweise auf 30 Prozent erhöht werden.
Wasserstoff stellt ein Schlüsselelement für eine klimaneutrale Wärmeversorgung dar. Um zu erproben, wie Wasserstoff in bestehenden Erdgasnetzen genutzt werden kann, hat die Netze BW das Leuchtturmprojekt "NETZlabor Wasserstoff-Insel" gestartet. Dabei werden Wasserstoff-Erdgasmischungen in einem räumlich abgegrenzten Gebiet - der Wasserstoff-Insel - in das bestehende Erdgasnetz eingespeist. Das Projekt läuft bis Frühjahr 2023 und ist in zwei Stufen eingeteilt: Anfangs wird die Öhringer Betriebsstelle der Netze BW mit dem Erdgas-Wasserstoff-Gemisch versorgt. In einer zweiten Stufe ist eine Ausweitung auf die umliegenden Straßenzüge vorgesehen. Zugleich wird auch der Wasserstoff-Anteil im Laufe des Projekts stetig erhöht und soll von anfänglich von 10 auf 30 Prozent steigen.
Durch das NETZlabor soll gezeigt werden, dass das Erdgasnetz schon heute eine klimaschonende Energieversorgung ermöglicht. Unterstützt wird das Projekt von Expert:innen der Branche sowie dem Fachhandwerk. Dazu zählen neben den Geräteherstellern auch das Schornsteinfeger- und das Sanitär, Heizung und Klima (SHK) -Handwerk genauso wie der TÜV Süd und Forschungsinstitute.
Gasnetze können bei der Speicherung erneuerbarer Energien eine entscheidende Rolle spielen. Wird witterungsbedingt in Wind- oder Photovoltaik-Anlagen mehr Strom erzeugt als gebraucht wird, kann überschüssige Energie in Wasserstoff umgewandelt, ins Gasnetz eingespeist und darin transportiert und gespeichert werden. Auf diese Weise werden Stromerzeugung und Wärmeversorgung direkt miteinander verbunden. Diese sogenannte Sektorenkopplung ist eine zentrale Voraussetzung, um die Klimaziele zu erreichen.
Quelle: Netze BW