Vielseitige Projektvorhaben im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien sind im Land bereits angelaufen. Um gemeinsam in Dialog zu treten und erste Ergebnisse zu präsentieren fand am 25. und 26. Oktober 2023 das erste H2-Kolloquium Baden-Württemberg statt.
Gemeinsam.Wasserstoff.BW - unter diesem Motto kamen Zuwendungsempfänger:innen und Partner der landesgeförderten H2-Projekte zusammen. Beim Wasserstoff-Kolloquium Baden-Württemberg am 25. und 26. Oktober 2023 standen vielseitig vorhandenes Know-How und Engagement, aber auch Herausforderungen und Chancen beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg im Fokus. Insgesamt sind 11 Verbände, Vereine, Wirtschaftsförderer und Städte, 24 Forschungseinrichtungen und 39 Unternehmen in ausschließlich vom Land unterstützen Projekten aktiv.
Mit dem Förderprogramm Klimaschutz und Wertschöpfung durch Wasserstoff (KWH2) soll die Umsetzung der Wasserstoff-Roadmap BW unterstützt und insbesodnere marktbezogene Investitionsmaßnahmen gestärkt werden. Nach der Ausschreibung im April 2022 wurden viele Anträge eingereicht. Die finale Auswahl fiel auf acht Wasserstoff-Projekte, die beim H2-Kolloquium ihre konkreten Vorhaben präsentierten. Die Projektlaufzeit der im KWH2-Programm geförderten Projekte ist im Januar 2023 gestartet.
Die Industrialisierung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien ist übergordnetes Ziel des Zukunftsprogramms Wasserstoff (ZPH2). Seit Veröffentlichung der Förderbescheide im Jahr 2022 treiben 20 Projekte die Forschung zu und Anwendung von Wasserstoff in Baden-Württemberg voran. In unterschiedlichen Programmpunkten stellten die Zuwenungsempfänger:innen den aktuellen Entwicklungsstand bei den Vorhaben im Bereich Brennstoffzellenfertigung, Brennstoffzellen-Teststände sowie Entwicklungen zu Versorgung, Speicherung und Transport von Wasserstoff vor.
Wie Wasserstoff zur Energieversorgung auf lokaler Ebene eingesetzt werden kann, zeigen die beiden Modellregionen Grüner Wasserstoff in Baden-Württemberg auf. Die Modellregionen H2-GeNeSis und H2-Wandel sowie das Projekt H2-Rhein-Neckar stellten den Teilnehmer:innen die regionale Erzeugung und direkte Anwendung von Wasserstoff vor.
Von der Idee bis zur Inbetriebnahme eines Elektrolyseurs zur Erzeugung von grünem Wasserstoff sind verschiedene regulatorische, bürokratische und temporale Aspekte zu beachten. "Mit dem aktuellen Ausbau der Wasserstoffwirtschaft betreten wir gewissermaßen Neuland", stellte ein Eingangsstatetemnt der Podiumsdiskussion zum Thema Genehmigungsverfahren fest. Dies hänge insbesondere mit der grünen Erzeugung von Wasserstoff zusammen, welche die bisher vorherrschenden Formen wie die Dampfreformierung ablösen und so auch neue Anforderungen an die Genehmigungsprozesse stellen. Vor diesem Hintergrund galt der Genehmigung von Elektrolyseuren besondere Aufmerksamkeit mit einem gesonderten Workshop bei der zweitätigen Veranstaltung. Ein neuer Leitfaden des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und der Plattform H2BW bietet Unterstützung im Verfahren.
Um den Energieträger heute und künftig nutzen zu können, ist die geeignete H2-Infrastruktur von elementarer Bedeutung. Dies wurde unter anderem in den Workshops des Fachdialogs Wasserstoffinfrastruktur herausgearbeitet. Beim Wasserstoff-Kolloquium Baden-Württemberg gaben vier Beiträge konkrete Einblicke in den aktuellen Kenntnisstand der Wasserstoffbedarfe im Land sowie zentrale Fragestellungen in der Infrastrukturausbau, der grenzüberschreitenden Netzplanung und der Funktion von lokalen Wasserstoff-Hubs.
Das Wasserstoff-Kolloquium Baden-Württemberg soll im nächsten Jahr fortgeführt werden.