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Antrag für H2-Kernnetz sichert Versorgung des Landes

Die EnBW-Tochter terranets bw hat gemeinsam mit den anderen deutschen Fernleitungsnetzbetreibern den Antrag für ein bundesweites Wasserstoff-Kernnetz an die Bundesnetzagentur übergeben. Bis 2032 soll ein rund 9.700 Kilometer umfassendes Wasserstoffnetz entstehen. Damit wird der Anschluss Baden-Württembergs an das H2-Kernnetz sichergestellt. Ein wichtiger Erfolg für die Landesregierung ist, dass die Hochrhein-Trasse als Versorgungsoption neu mit aufgenommen wurde. Am Aus- und Aufbau des nationalen H2-Kernnetzes will sich die EnBW mit zunächst rund einer Milliarde Euro beteiligen.

Bunte Rohre und Leitungen von Gas und Wasserstoff verzweigen sich engineinander.
Der aktuelle Antrag markiert einen wichtigen Meilenstein für die Realisierung des Wasserstoff-Kernnetzes.
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Mit dem Antrag vom 22. Juli 2024 sichert sich auch Baden-Württemberg den Anschluss an das deutschlandweite Wasserstoff-Kernnetz. Der baden-württembergische Fernleitungsnetzbetreiber terranets bw, Unternehmenstochter der EnBW, hat gemeinsam mit anderen deutschen Fernleidtungsbetreibern einen Antrag für den Aufbau der künftigen Wasserstoffinfrastruktur bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Damit wird die Basis für den Ausbau der H2-Versorgung gelegt.

 

Süddeutsche Erdgasleitung als zentrale Transportschiene

Die EnBW hat über ihre Tochter terranets bw zugesichert, die aktuell im Bau befindliche Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) in das Wasserstoff-Kernnetz einzubringen. Die SEL wird nach ihrer Fertigstellung Bedarfsträger in Baden-Württemberg versorgen - zunächst mit Erdgas und später mit Wasserstoff. Dazu zählen unter anderem die wasserstofffähigen Gaskraftwerke (Fuel Switch) in Heilbronn, Altbach/Deizisau und Stuttgart-Münster. Darüber hinaus sind weitere Transportleitungen in Baden-Württemberg im Kernnetz hinterlegt, die die Ostalb, Oberschwaben, den östlichen Bodenseeraum, den Breisgau und die Region Mannheim/ Karlsruhe abdecken. Der Antrag sieht darüber hinaus die im Kernnetz bisher nicht enthaltene Hochrhein-Trasse als Versorgungsoption vor. Damit kann eine bisherige Lücke in Südbaden geschlossen werden. Ministerin Thekla Walker betont: "Die Landesregierung hat sich dafür besonders stark gemacht."

 

Bedarfsabfrage liefert Datenbasis und Argumente

Im Jahr 2023 hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft gemeinsam mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Plattform H2BW eine landesweite H2-Bedarfsermittlung durchgeführt. Die Ergebnisse der Bedarfsabfrage flossen maßgeblich in die Netzplanungen ein, so betont Umweltministerin Thekla Walker: "Sie zeigt landkreisscharf, wie viel Wasserstoff die Betriebe vor Ort brauchen werden. Das gibt dem Bund entscheidende Hinweise für die alle zwei Jahre anstehende Fortschreibung der Netzplanung. Den Netzbetreibern geben die Daten des Landes eine klare Orientierung. Sie haben damit in Baden-Württemberg beste Investitionsbedingungen."

 

Planungen und nächste Schritte

Nach der Einreichung erfolgt nun eine weitere zweiwöchige Konsultation durch die Bundesnetzagentur (bis 06.08.2024). Spätestens zwei Monate nach Einreichung der Antragsunterlagen erfolgt die Genehmigung des Kernnetzes. Nach der Genehmigung beginnen die Fernleitungsnetzbetreiber mit dem Aufbau des Kernnetzes. Erste Leitungen sollen bereits im Jahr 2025 auf Wasserstoff umgestellt werden.

Eckdaten des Kernnetzes

  • Länge: 9.666 Kilometer, von rund 60 Prozent umzustellende Leitungen
  • Investitionskosten: 19,7 Milliarden Euro
  • Ausspeisungsmenge: 278 Terrawattstunden pro Stunde

 

Quelle: EnBW, terranets BW, FNB Gas e.V.

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